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Schmerzen „wegspritzen“ – Wann Injektionen sinnvoll sind und wann nicht

Viele Patientinnen und Patienten wünschen sich verständlicherweise schnelle Hilfe bei ihren Schmerzen – oft in Form einer gezielten Spritze. Tatsächlich kann eine Injektion in bestimmten Situationen sehr gut helfen. Doch nicht immer ist sie der richtige Weg. Lassen Sie uns das gemeinsam genauer anschauen.

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Wann Injektionen sinnvoll helfen können:

 

Bei akuten Schmerzen, die klar definierte Ursachen haben (wie z.B. eine Verletzung, Entzündung oder nach Operationen), sind gezielte Injektionen oft hilfreich, weil:

 

- die Spritze mit Ultraschall präzise dort gesetzt werden kann, wo Schmerz und Entzündung entstehen,

- die Medikamente (lokale Betäubungsmittel, entzündungshemmende Mittel) rasch wirken und kurzfristige Linderung bringen,

- Schmerzen und Entzündungen reduziert werden können, wodurch sich die betroffene Region besser erholen kann.

 

In solchen Situationen sind Injektionen oft eine ausgezeichnete Lösung und gehören zu meinem Behandlungsspektrum.

Warum Injektionen bei chronischen Schmerzen oft nicht ausreichen:

 

Chronische Schmerzen bestehen meist über längere Zeiträume hinweg und haben selten nur eine einzige, klare Ursache. Stattdessen entstehen sie aus einem komplexen Zusammenspiel von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren. Ein Schmerz, der schon lange besteht, verändert oft das Nervensystem selbst—die Nerven melden dann Schmerz, auch ohne direkte Schädigung im Gewebe.

 

Daher wirken Injektionen hier meist nicht nachhaltig, denn:

 

- die eigentliche Ursache liegt oft nicht dort, wo der Schmerz gespürt wird,

- das überempfindlich gewordene Nervensystem („zentrale Sensibilisierung“) lässt sich nicht dauerhaft mit lokalen Injektionen beruhigen,

- wichtige Faktoren wie Stress, Sorgen oder Lebensstil können nicht einfach „weggespritzt“ werden.

Was bedeutet das für Sie?

 

Wenn chronische Schmerzen bestehen, braucht es oft einen umfassenderen Ansatz:

 

- Klare Diagnostik: Gemeinsam versuchen wir herauszufinden, welche Faktoren Ihren Schmerz tatsächlich beeinflussen. Oft liegen diese tiefer, als man zunächst vermutet.

- Ganzheitliche, individuelle Behandlung: Wir entwickeln gemeinsam einen Plan, der alle relevante Aspekte berücksichtigt.

- Ihre aktive Beteiligung: Sie selbst spielen eine wichtige Rolle. Wenn Sie verstehen, wie Ihr Schmerz entsteht, können Sie selbst Einfluss nehmen und Strategien entwickeln, die nachhaltig helfen.

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