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Hypnose & Flow
Wie „Deep Learning“ Ihrem Gehirn hilft, Schmerzen herunterzuregeln

Hypnose ist ein trainierbarer Aufmerksamkeitszustand – ganz ähnlich wie „im Flow sein“. In diesem Zustand lernt Ihr Gehirn schneller und sicherer. Wir kombinieren klinische Hypnose mit Pain Reprocessing Therapy (PRT), um Ihr Nervensystem neu zu lehren, keinen Schmerz zu erzeugen, wenn die Gewebe sicher sind. Viele Patient:innen erleben, dass PRT „im Flow“ nachhaltiger wirkt.

Hypnose bei Schmerzen Allegorie

Was Hypnose ist (und was nicht)

  • Ist: Ein natürlicher, vertiefter Fokus – wie beim Versinken in Musik, Sport oder einem guten Buch – in dem Ihr Gehirn offen ist für hilfreiche Aktualisierungen. Körper beruhigt, Aufmerksamkeit gebündelt, Lernen vertieft.

  • Ist nicht: Gedankenlesen, Schlaf oder Kontrollverlust. Sie bleiben jederzeit ansprechbar, entscheidungsfähig und können jederzeit stoppen.

Warum „Flow“ wichtig ist

Flow reduziert „Hintergrundrauschen“ (Sorge, Grübeln, Muskelanspannung) und fördert Neuroplastizität – also die Fähigkeit des Gehirns, alte Vorhersagen durch neue, sichere Informationen zu ersetzen. In diesem Zustand können Signale, die früher „Gefahr!“ bedeuteten, als „sicher, handhabbar, keine Bedrohung“ neu kodiert werden. Genau das ist das Ziel von PRT.

Wie Hypnose und PRT zusammenwirken

  • PRT betrachtet Schmerz als schutzorientierte Vorhersage – nicht als direkten Gewebeschaden. Wir üben neugierige, nicht-ängstliche Aufmerksamkeit auf Empfindungen, fügen Sicherheitsinformationen hinzu und laden das Nervensystem zur Neukalibrierung ein.

  • Hypnose schafft die Bedingungen dafür: Der geführte Fokus erleichtert es, Empfindungen ohne Alarm wahrzunehmen, Sicherheit zu spüren, während Sie fühlen, und neue Bedeutungen zu verankern.

  • Die „Gefahren-Mathematik“ des Gehirns verändert sich. Mit der Zeit braucht es weniger Schmerz als Schutzreaktion.

Wie eine Sitzung abläuft

  • Ankommen & Ausrichten – kurzer Rückblick auf Woche, Auslöser, Fortschritte.

  • Geführte Induktion – Atem- und Körperhinweise führen in einen Flow-ähnlichen Fokus.

  • Gezieltes Lernen – PRT-Übungen in Hypnose: somatisches Tracking, Sicherheitsaussagen, behutsamer Zugang zu Bewegungen/Situationen, passende Bilder und Metaphern.

  • Konsolidieren – wir „bookmarken“ das Neue, damit es später leichter abrufbar ist.

  • Plan – eine kurze, praktikable Selbsthypnose-Routine für zu Hause.

Der Prozess ist kooperativ und an Ihr Tempo angepasst. Wir drücken nichts durch Angst, wir kultivieren Sicherheit.

Selbsthypnose: Ihre 5-Minuten-Routine

Ein- bis zweimal täglich, und kurz vor Aktivitäten, die bisher Symptome getriggert haben.

  • Zur Ruhe kommen – Setzen Sie sich bequem. Kiefer/Schultern weich. Spüren Sie die nächste Ausatmung.

  • Fokus bündeln – Legen Sie die Aufmerksamkeit auf einen einfachen Anker (Atem, Handwärme, einen Punkt im Raum).

  • Weiten ohne Alarm – Taucht eine Empfindung auf, begrüßen Sie sie neugierig: „Ich kann das fühlen und ich bin gerade sicher.“

  • Umkodieren – Fügen Sie einen Satz hinzu, der zu Ihnen passt:

    • „Das ist ein eingeübtes Gehirnmuster, kein Schaden.“

    • „Mein Körper ist sicher und stark; die Lautstärke darf runtergehen.“

    • „Ich bewege mich leicht und selbstsicher.“

  • Erfolg vorwegnehmen – Stellen Sie sich die nächste kleine Aktivität gelungen vor (Stiegen, Sitzen, Gehen). Lassen Sie den Körper diese Leichtigkeit proben.

  • Zurückkehren – Drei ruhige Atemzüge; öffnen Sie die Aufmerksamkeit wieder für den Raum.

Kurz, freundlich, regelmäßig. Konstanz schlägt Intensität.

Was sich im Gehirn verändert

Hypnose + PRT unterstützen Top-down-Beruhigung und Neubewertung. Aufmerksamkeitsnetzwerke arbeiten zielgerichtet, Bedrohungsschaltkreise werden leiser, und die absteigenden Schmerzmodulationsbahnen (im Hirnstamm) werden kompetenter im „Leiserdrehen“, wenn im Gewebe nichts Gefährliches passiert. Das ist das „Deep Learning“, das wir nutzen.

Häufige Fragen

  • Verliere ich die Kontrolle? Nein. Sie bleiben wach, orientiert und entscheiden jederzeit selbst.

  • Was, wenn ich „nicht in Trance komme“? Es gibt kein „unter Hypnose sein“ im Sinne von Fremdbestimmung. Wenn Sie schon einmal im Flow waren, kennen Sie das Terrain – wir führen Sie absichtlich dorthin.

  • Wie schnell wirkt es? Lernrhythmen sind individuell. Häufig bemerken Sie zuerst Veränderungen bei Anspannung, Angst und Erholungszeit nach Flare-ups, gefolgt von stetigen Verbesserungen bei Schmerzintensität und Zutrauen.

Das Wichtigste zum Mitnehmen

PRT ist das Was – das Gehirn neu lehren, bei Sicherheit keinen Schmerz vorherzusagen.
Hypnose ist das Wie – ein verlässlicher Zugang zum Flow, in dem dieses Umlernen zu tiefem Lernen wird.

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