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AutorenbildOA Dr. Miroslav Chabica, EDAIC

Opiate bei chronischen Schmerzen: Eine zweifelhafte Option


Liebe Leserinnen und Leser,



heute möchten wir über ein wichtiges Thema sprechen, das viele von Ihnen betrifft: Die Verwendung von Opiaten zur Behandlung von chronischen Schmerzen. Wir verstehen, dass Schmerzen eine enorme Belastung darstellen können und dass Sie nach Linderung suchen. Allerdings möchten wir Ihnen einige wichtige Informationen über Opiate geben, die Sie vielleicht noch nicht kennen.



Opioide: Kurzfristige Linderung, langfristige Probleme


Es ist wahr, dass Opiate eine kurzfristige Linderung von Schmerzen bieten können. Sie wirken durch Beeinflussung des Nervensystems und Blockierung oder Verringerung der Schmerzsignale im Rückenmark und Gehirn. Auf den ersten Blick mag es so aussehen, als ob Opiate eine gute Lösung zur Schmerzlinderung bei chronischen Schmerzen sind. Sie können tatsächlich kurzfristig eine gewisse Erleichterung bieten und die Schmerzen vorübergehend lindern.


Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass Opiate nicht das grundlegende Problem bei chronischen Schmerzen lösen, wie zum Beispiel periphere und zentrale Sensibilisierung und das Wind-up-Phänomen. Diese Begriffe spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Verstärkung von chronischen Schmerzen.


Periphere Sensibilisierung bezieht sich auf eine erhöhte Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren in den Nervenenden, die in den betroffenen Körperregionen liegen. Bei chronischen Schmerzen werden diese Rezeptoren überaktiv und senden kontinuierlich Schmerzsignale an das Gehirn, auch wenn keine akute Verletzung oder Reizung mehr vorhanden ist. Dadurch werden Schmerzen verstärkt und als intensiver und andauernder wahrgenommen.


Zentrale Sensibilisierung hingegen betrifft das Rückenmark und das Gehirn. Bei chronischen Schmerzen kommt es zu einer Veränderung der Verarbeitung von Schmerzsignalen im zentralen Nervensystem. Dies führt dazu, dass das Gehirn Schmerzsignale verstärkt wahrnimmt und chronische Schmerzen als stärker und länger andauernd empfindet.

Das Wind-up-Phänomen ist eine spezielle Form der zentralen Sensibilisierung. Es beschreibt eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit, die durch wiederholte Stimulation der Schmerzrezeptoren entsteht. Wenn Schmerzsignale wiederholt an das Rückenmark und das Gehirn gesendet werden, kann das Wind-up-Phänomen auftreten und die Schmerzempfindung weiter verstärken.


Diese Mechanismen der Sensibilisierung sind wichtig zu verstehen, da sie erklären, warum bei chronischen Schmerzen herkömmliche Schmerzmittel wie Opiate oft nicht die gewünschte langfristige Linderung bieten können. Sie unterdrücken lediglich die Schmerzsignale, ohne die eigentliche Ursache der Schmerzen anzugehen. Dies kann zu einer Abhängigkeit von Opiaten führen und langfristig gesehen keine nachhaltige Schmerzlinderung bieten.


Suchtrisiko und mögliche Komplikationen


Darüber hinaus bergen Opiate ein erhebliches Suchtrisiko. Patienten können leicht abhängig von diesen Medikamenten werden, was zu einer Verschlimmerung der Situation führt. Die Tachyphylaxis, also die Abnahme der Wirksamkeit der Medikamente im Laufe der Zeit, ist ein weiteres Problem, dem sich Patienten bei langfristiger Einnahme von Opiaten stellen können.


Studien haben gezeigt, dass der langfristige Einsatz von Opiaten bei der Behandlung von chronischen Schmerzen oft fragwürdig ist und keine ausreichende Evidenz für ihre langfristige Wirksamkeit besteht. Es gibt eindeutigere Beweise für das Risiko von Abhängigkeit und unerwünschten Nebenwirkungen.


Alternativen zur Schmerzlinderung


Angesichts der öffentlichen Gesundheitsbedenken im Zusammenhang mit der langfristigen Verwendung von Opioidanalgetika und ihrer fragwürdigen Wirksamkeit bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist es wichtig, dass wir alternative Ansätze zur Schmerzlinderung in Betracht ziehen. Tatsächlich gibt es viele alternative Ansätze zur Schmerzlinderung, die auf einer ganzheitlichen Betrachtung Ihrer individuellen Situation beruhen. Physiotherapie, Bewegungstherapie, Entspannungstechniken und nicht-opioidbasierte Medikamente können in vielen Fällen eine bessere langfristige Lösung bieten.


Unser Anliegen


Unser Hauptanliegen ist es, Ihnen dabei zu helfen, Ihre chronischen Schmerzen auf sanfte und nachhaltige Weise zu bewältigen. Wir möchten den Einsatz von Opiaten in der Therapie chronischer Schmerzen hinterfragen und Sie über mögliche Alternativen informieren.


Abschließende Worte


Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag geholfen hat, mehr über die fragliche Wirksamkeit von Opiaten bei chronischen Schmerzen zu verstehen. Es ist wichtig, dass Sie sich gut informieren und Ihre Therapieoptionen sorgfältig abwägen. Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


Passen Sie auf sich auf und lassen Sie uns gemeinsam nach besseren Wegen suchen, Ihre Schmerzen zu lindern.


Ihr Dr. Miroslav Chabica

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