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AutorenbildOA Dr. Miroslav Chabica, EDAIC

Fibromyalgie: Eine Geschichte aus zwei Perspektiven




Hallo Zusammen,


Ich bin kürzlich auf einen faszinierenden Artikel gestoßen, der viele Gedanken in mir geweckt hat, und ich konnte es kaum erwarten, ihn mit euch allen zu teilen. Er taucht tief in die komplexe Welt der Fibromyalgie (FM) ein, eine Erkrankung, die einen erheblichen Teil der Bevölkerung betrifft, hauptsächlich Frauen in ihrem fünften Lebensjahrzehnt. Sie ist durch weit verbreitete Schmerzen gekennzeichnet, bringt aber auch eine Vielzahl anderer Symptome wie Müdigkeit, Schlaf- und Stimmungsstörungen sowie kognitive Beeinträchtigungen mit sich.


Jetzt ist das faszinierende an diesem Artikel, dass er eine lebhafte Debatte zwischen zwei führenden Experten darüber präsentiert, ob Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung ist. Diese Diskussion ist von Bedeutung, denn das Verständnis der Natur der FM kann potenziell ihre Behandlung und ihr Management beeinflussen.


Professor Yehuda Shoenfeld argumentiert, dass FM tatsächlich eine Autoimmunerkrankung ist. Er weist auf das Vorhandensein spezifischer Autoantikörper im Serum von FM-Patienten hin, die mit ihren klinischen Symptomen korrelieren. Darüber hinaus deutet er an, dass die Übertragung dieser Autoantikörper auf Mäuse ähnliche klinische Symptome hervorruft, was auf eine potenzielle autoimmune Grundlage hindeutet. Diese Perspektive eröffnet die Möglichkeit neuer therapeutischer Ansätze, einschließlich der Plasmapherese mit IVIG-Infusion, die bei klinisch überlappenden Zuständen vorteilhafte Wirkungen gezeigt hat.


Auf der anderen Seite ist Professor Daniel Clauw fest davon überzeugt, dass FM keine Autoimmunerkrankung ist. Er betont, dass das zentrale Nervensystem der Haupttreiber hinter dem Schmerzmechanismus im Zusammenhang mit FM ist, der sich durch weit verbreitete Schmerzen, Müdigkeit und Störungen von Schlaf, Gedächtnis und Stimmung auszeichnet. Er stellt fest, dass es zwar Hinweise auf subklinische Entzündungen bei FM gibt, diese sich jedoch erheblich von den Entzündungen unterscheiden, die bei Autoimmunerkrankungen beobachtet werden. Darüber hinaus argumentiert er, dass die vorhandenen klinischen und menschlichen Beweise überwältigend darauf hindeuten, dass FM keine Autoimmunerkrankung ist.


Trotz der Fortschritte im Verständnis der FM bleibt sie eine Erkrankung mit heterogenen Symptomen, die nicht nur weit verbreitete Schmerzen und Steifheit, sondern auch zahlreiche andere somatische, emotionale und neuropsychische Manifestationen umfasst. Die Pathogenese der FM ist noch nicht klar verstanden, und es scheint, dass es nicht möglich sein könnte, einen einzelnen ätiologischen Faktor zu identifizieren.


Ich finde diese Debatte unglaublich aufschlussreich, da sie die Komplexität der FM und die laufenden Bemühungen, ihre Geheimnisse zu entschlüsseln, aufzeigt. Es ist wichtig, einen offenen Dialog über solche Themen zu führen, da er weitere Forschungen fördert und möglicherweise neue Wege zur Behandlung aufdeckt.


Ich hoffe, dass dies euch einen tieferen Einblick in die komplexe Welt der Fibromyalgie gibt. Denkt daran, je mehr wir wissen, desto besser sind wir darauf vorbereitet, die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen und möglicherweise zu überwinden.



Bleibt dran für weitere Updates und passt auf euch auf!



Für diejenigen, die sich weiter in das Thema vertiefen möchten, hier ist der klickbare Link zum Originalartikel: D. Clauw, P. Sarzi-Puttini, G. Pellegrino, et al., "Ist Fibromyalgie eine Autoimmunerkrankung?", Autoimmunity Reviews (2023).



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